Es fühlt sich an wie in einem Märchen. Saftige Blumenwiesen und ein stetiges Summen der Insekten und Bienen. Oft kreuzen Wildtiere wie Rehe und Wildschweine den Weg. Freilandhaltung der Kühe, Pferde und Ziegen wird im Jura gross geschrieben. Auch dürfen die Kälbchen nach der Geburt beim Mutter bleiben, deshalb sieht man Kälber noch säugen.
Das Vieh grast überall, in den Wäldern. auf den Wiesen und manchmal kommt es vor, dass einige auch auf dem Weg stehen. Abseits der Hauptstrasse finden sich deshalb sogenannte Bovi-Stops, das sind überfahrbare Weideroste oder Gatter. Es gibt sogar Dörfer, in denen die Kühe quasi Freilauf haben und statt der Tränke den Dorfbrunnen verwenden. 🙂
Somit ist es nicht verwunderlich, dass viele ihre Angst und Scheu vor dem Menschen verloren haben. Meist ist das Gegenteil der Fall. Sie sind neugierig und schauen dann schon mal genauer, wer denn da so herumsteht. Da kann es schnell passieren, dass man sich inmitten einer Herde von Kühen und Kälbern wiederfindet. Ist mir auf dem Stellplatz Jura passiert. Die Kuh war so neugierig, dass Romeo ins Beast geflüchtet ist.
An einer anderen Stelle hatte ich eine unvergessliche Begegnung mit Rehkitzen. Neugierig waren die Kleinen und haben sogar an meinem Bein geschnuppert. Nachdem sie sich vergewissert haben, dass ich keine Gefahr bedeute, sind sie ausgelassen über die Wiese gehüpft und wieder im Wald verschwunden. Somit ist mir ein tolles Foto gelungen. Eines ist sicher – diese 30 Sekunden werde ich niemals mehr vergessen.
Der Fluss Doubs hat sich tief eingegraben ins Juragestein. Bizarre Felsen und Schluchten, aber auch liebliche Wiesen findet man an den Ufern. Der Doubs ist in an vielen Stellen auch gleichzeitig der Grenzfluss zu Frankreich. Goumois ist ein kleiner Grenzort, tief unten im Tal des Doubs. Sehr idylisch gelegen. Im Winter ist das Wetter sehr rauh in dieser Gegend, aber im Frühling und Sommer gleich es am Doubs oft einem Regenwald. Sehr viel wärmer als oben auf den Jurahöhen. Die Flora und Fauna ist in Flussnähe sehr zahlreich und es gibt viele verschiedene Vogelarten zu sehen. Selbst Orchideen gibt es hier in freier Natur.
Am Fluss entlang gibt es kilometerlange Wege für ausgedehnte Wanderungen und Velotouren. Viele der Wege sind auch mit dem Auto zu befahren. Richtig offroad findet man hier selten, aber dafür genug Schotterstrassen und Forstwege, die befahren werden dürfen. Wildcampen ist generell im Naturpark verboten. Aber es gibt durchaus schöne Plätze an denen es sich lohnt, den ansässigen Bauern um Erlaubnis zu fragen, eine Nacht bleiben zu dürfen.
Am Doubs selber ist leider ein sehr schlechter Handyempfang, egal ob Schweizer oder Französisches Netz. Achtung mit den Roaming Gebühren, da das Netz öfter wechselt.